Grün ist das Land
Rot ist die Kant
Weiß ist der Sand
Das sind die Farben von Helgoland
Den ganzen Tag nageln,
oder sagt man hämmern? Geht wohl beides! Nur eine der vielen Arbeiten während der Saisonvorbereitungen ist das Nageln der neuen Holzwege. Denn nachdem die Holzwege auf der Düne ein paar Jahre im Sand gelegen haben, sind die morsch und wollen ersetzt werden. Dazu werden auf dem Festland Holzbohlen und Klaspenholz bestellt. Die Bohlen messen 4000 mm in der Länge, 160 mm in der Breite und sind 40 mm hoch, die Klaspen messen 4000 x 80 x 40 mm.
Auf einem Schablonen-Gestell können die Holzwege zusammengezimmert werden. Hauptsächlich kommen 3er, 4er und 5er Holzwege zum Einsatz. Die Zahl gibt die Anzahl Bohlen nebeneinander an. Je nach Gesamtbreite kommen entsprechend zurecht gesägte Klaspen unter die Bretter. Zu Klaspen kann man auch Querhölzer sagen.
Die Klaspen werden quer auf der Schablone in ihren vorgesehenen Bereich gelegt, dann kommt das erste Brett darüber und wird pro Klaspe (gelbe Pfeile) mit zwei 90er Nägeln festgenagelt. Dann werden Abstandshölzchen an das Brett gelegt
und das zweite Brett wird festgenagelt .........
HALT! werden sie sagen! Wieso nehmen die 90er Nägel? Die Klaspe und das Brett sind jeweils 40 mm stark, das macht doch nur 80 mm. Dann gucken die Nägel ja 1 cm unten heraus. Hmm, das stimmt nicht ganz. Nachdem die Bretter und Klaspen zusammen genagelt wurden, werden die Köpfe der Nägel noch mit einem Dorn ein Stück versenkt. Und zwar nicht, dass Sie sich nicht beim barfuß darauf laufen die Füße daran aufratschen, sondern die Nägelköpfe werden im Sommer von der auf Helgoland beständig scheinenden Sonne (ähemm) so heiß, dass man sich daran verbrennen kann. Werden die Nägel ein Stück eingetrieben, kann das nicht mehr passieren. Aber die Nägel gucken jetzt 13 mm unten aus den Klaspen heraus. Das hat einen bestimmten Grund: Sind alle Nägel auf der Lauffläche versenkt, dann wird der Holzweg umgedreht und die herausragenden Nagelspitzen werden umgeschlagen. Wenn Tag für Tag unsere Gäste über die Holzwege laufen, arbeitet das Holz und die Nägel arbeiten sich in kurzer Zeit nach oben heraus. Sind die Nagelspitzen an der Unterseite umgehämmert, dann passiert das nicht.
Und damit man die Holzwege überhaupt zusammenfügen kann, ist am einen Ende die Klaspe halb versetzt und am anderen Ende gar keine Klaspe. Auf dieser grandiosen Skizze von mir ist das unmaßstäblich dargestellt: Links ist die erste Klaspe halb versetzt unter den Bohlen, rechts ist gar keine Klaspe. Kommt man nun von links mit ebensolchem Holzweg, kann man das Ende ohne Klaspe auf die halbversetzte Klaspe auflegen und zusammen nageln.
Bilder Copyright © Ricki Falke
Diese Arbeiten und viele, viele andere werden von den Männern der Börte verrichtet, die sich im Frühjahr immer zum Arbeitseinsatz auf der Düne melden. Danke dafür!
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