Grün ist das Land
Rot ist die Kant
Weiß ist der Sand
Das sind die Farben von Helgoland



Täglich gegen 20 Uhr ein aktuelles Bild.


Wetter: 19.4. Ganztägig bedeckt,kurzzeitig aufgelockert. Ost 5-6 Böen 7. Höchsttemperatur 9°.

Finkenpötter
ist das helgoländische Wort für Vogelbeobachter. Seit heute zieht der Vogelzug ein wenig an und somit ist in der nächsten Zeit auch mit dem vermehrten Zug der Finkenpötter zu rechnen. Im Gegensatz zu manch einem Vogel ist der Finkenpötter leicht zu identifizieren: Allwettertaugliche Wanderbekleidung, Fernglas um den Hals und ein Stativ samt Spektiv (Fernrohr) geschultert. Nachdem mir die hiesigen Fensterauslagen mit den über 100 Whiskey-Sorten sämtlich bekannt und langweilig geworden sind, habe ich vor einigen Jahren auch mit dem Finkenpöttern begonnen. Helgoland zählt international zu den berühmten Vogelbeobachtungsorten. Alljährlich werden hier über 200 Vogelarten gesichtet, von denen manch eine eine echte Rarität ist. Heute war ein vermehrtes Einsetzen des Vogelzuges zu verzeichnen. Man braucht auch gar nicht ganz bis zum Lummenfelsen zu laufen, auch mitten im Ort bereitet die Vogelbeobachtung Vergnügen. Zum Beispiel am Siemensplatz: Hier deponieren Mitarbeiter des Edeka Mini Marktes aussortiertes Obst als kleines Leckerli für die Vögel. Da bedienen sich die Vögel gerne, zum Beispiel die
Türkentaube Streptopelia decaocto und der Hausspatz.


Der Hausspatz Passer domesticus und die Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla naschen auch an den Weintrauben.


Im Hingstgars auf dem Oberland werden von einer älteren Helgoländerin Brotkrumen ausgeworfen, auch hier bedient sich gerne der Hausspatz und heute zum ersten Mal in diesem Jahr der Bergfink Fringilla montifringilla.


Zu Berühmtheit sind mittlerweile die beringten Helgoländer Amseln gekommen. Die beiden Biologen Thomas Sacher und Tim Coppack vom Institut für Vogelforschung Helgoland haben im vergangenen Jahr ganz Helgoland nach Amselnestern abgesucht und diese katalogisiert. Nachdem die Amseln geschlüpft waren, wurden sie mit Farbringen markiert. Durch die unterschiedliche Anbringung der Farbringe ist jeder Vogel eindeutig identifizierbar. Durch diese Untersuchung, die auch in diesem Jahr fortgeführt wird, erhoffen sich die Biologen darüber Aufschluss, ob es durch die exponierte Lage Helgolands zu einer eigenen Helgoländer Amselart gekommen ist. Sollte nämlich eine nicht unerhebliche Anzahl von Amseln ganzjährig auf Helgoland bleiben und sich nur unter "Helgoländern" fortpflanzen, ist es denkbar, das sich zu anderen Amseln Unterschiede auftun. Schon jetzt wird vermutet, das die "Helgoländer" kleiner als ihre ziehenden Artgenossen sind. Weitere Ergebnisse werden erst im nächsten jahr erwartet. Möglicherweise kommt es dann zu der Art "Turdus helgolandii (Helgolandamsel)". Hier ein Bild einer beringten "Helgoländerin", die bis jetzt noch
Amsel Turdus merula
heißt und uns des Morgens und Abends mit ihrem lieblichen Gesang erfreut.





Aktuelle Bildnummer: 257.




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